Aktive Sterbehilfe, also die Tötung auf Verlangen, bleibt demnach in Frankreich verboten. Entscheidungen zur passiven Sterbehilfe können dagegen nach Beratungen mit den Angehörigen von mindestens zwei Ärzten demnächst gemeinsam getroffen werden. Todkranke Patienten können zudem schmerzlindernde Mittel erhalten, selbst wenn diese gleichzeitig den Todeskampf verkürzen.
Große Einigkeit
Bereits in der Parlamentsdebatte hatte sich quer durch alle Fraktionen große Einigkeit über den Text abgezeichnet. Während mehrere Abgeordnete darin allerdings nur die erste von mehreren künftigen Regelungen zur Sterbehilfe sahen, bezeichnete Familienpolitikerin Christine Boutin von der Mehrheitspartei UMP das Gesetz als Schlusspunkt.
Dramatischer Fall des jungen Vincent Humbert
Die Debatte war vor einem Jahr durch den dramatischen Fall des jungen Vincent Humbert entfacht worden, der in einem Aufsehen erregenden Brief von Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac das Recht zum Sterben erbeten hatte.
Seine Mutter, Marie Humbert, hatte dem nach einem Verkehrsunfall querschnittgelähmten, stummen und fast blinden 22-Jährigen schließlich starke Narkosemittel verabreicht. Als der zuständige Chefarzt Frederic Chaussoy daraufhin die lebenserhaltenden Geräte ausschaltete, trat der Tod ein.