Dabei hatte der als Sohn eines Rechtsanwaltes sowie einer Geigensolistin und Kunsthändlerin geborene Martin Suppan bis in die frühen 70er-Jahre völlig andere Pläne. Im Alter von zehn bis 14 Jahren bereiste er als Ensemblemitglied der Wiener Sängerknaben die Welt und beginnt nach Abschluss des humanistischen Gymnasiums sowohl eine Schauspiel- als auch eine Gesangsausbildung.
1973 fällt die endgültige Entscheidung, ein Jahr später wird im Palais Cavriani der erste Galeriestandort eröffnet, dem später weitere in den Palais Pallavicini und Coburg folgen. Nach drei Jahrzehnten hat es Suppan auf mehr als 20 Publikationen und 70 Ausstellungen gebracht. "55 in der Kategorie Österreichische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie 17 im Bereich Contemporary", zieht der 61-Jährige Bilanz.
Ein Großteil der Ausstellungsexponate wechselte auch jetzt schnell den Besitzer, darunter die herrlichen Blumenkorb-Pendants von Johann Baptist Drechsler, die Kleine Genießerin von Franz Rumpler, eine Farblithografie Egon Schieles, das Plakat zur 49. Ausstellung der Secession 1918 ebenso wie Wolfgang Paalens Triptychon (Les premières spatiales) von 1941/44 und Josef Flochs Black Screen von 1946. Viel versprechende Verhandlungen - mit in- wie ausländischen Interessenten - führt Suppan derzeit für Ferdinand Georg Waldmüllers mit 480.000 Euro veranschlagter Heimkehr vom Felde aus dem Jahr 1864 und für Kolo Mosers prächtiges Blumenbild Rosen und Astern von 1909, mit 95.000 Euro dotiert.