Belgrad - Wegen seines Zusammenstoß mit der Wagenkolonne des serbischen Präsidenten Boris Tadic, was zunächst als Attentat auf Tadic gewertet wurde, muss ein Angestellter der US-Botschaft in Belgrad drei Wochen ins Gefängnis. Das Belgrader Innenministerium erklärte, es habe sich um einen Unfall gehandelt. Offenbar aus Ärger über einen Verkehrsstau hatte der 45-Jährige mit seinem Audi mehrmals Tadics Wagen gerammt. Der Serbe wurde am Samstag zu 20 Tagen Haft verurteilt.

Tadics Eskorte hatte am Dienstag eine Hauptverkehrsstraße in der Belgrader Innenstadt blockiert. Der Botschaftsmitarbeiter fuhr daraufhin mehrfach in eines der Fahrzeuge des Konvois, bevor er schließlich von Sicherheitskräften abgedrängt wurde. Das Präsidentenbüro sprach daraufhin von einem Mordanschlag. Bereits am Donnerstag hatte sich der Mann der Polizei gestellt. Er habe nicht gewusst, dass es sich bei dem Konvoi um den Tadics handelte, gab er laut der serbischen Nachrichtenagentur Beta vor Gericht an.

Der Zwischenfall hatte zunächst die Erinnerung an das Attentat auf Ministerpräsident Zoran Djindjic vor eineinhalb Jahren wach werden lassen. Wenige Wochen vor dem tödlichen Anschlag auf Djindjic hatten Unbekannte versucht, sein Auto mit einem Lastwagen zu rammen. (APA/AP)