Johanna Ruzicka aus Bad Hersfeld
Nachdem im Vorjahr der größte Buchhändler im Internet, Amazon, auch physisch nach Deutschland gekommen ist, sollen ab heuer österreichische Leser
intensiver umworben werden. Die Adresse
http://amazon.at
habe man sich schon gesichert, erklärt Philipp Humm, Geschäftsführer von Amazon.de. Geplant
ist, die at-Seite auch mit österreichspezifischen Inhalten zu füllen sowie Schilling-Preise auszuweisen.
Derzeit hält Amazon einen Marktanteil von 60 Prozent des Online-Buchhandels. Humm, der an eine Marktverzehnfachung innerhalb der nächsten Jahre
glaubt, will diese Vorreiterschaft ausbauen. Der Grund: "Nur durch Wachstum werden wir profitabel. Allerdings wollen wir alle Profite sofort reinvestieren."
Bereits heuer soll der Buchbereich in Deutschland schwarze Zahlen schreiben, so Humm, ebenso wie das Vorbild, Amazon.com. Neue Geschäftsbereiche wie
etwa der CD-Handel oder die Auktionen seien allerdings noch nicht profitabel. Den Jahresumsatz von 205 Mio. DM (knapp 1,5 Mrd. S, 109 Mio. EURO),
den Amazon.de im Vorjahr mit 452 Mitarbeitern erwirtschaftet hat, will man verdoppeln. In Österreich habe man, ohne groß vertreten zu sein, im 4. Quartal
1999 um 4 Mio. DM (28 Mio. S) Bücher und CDs verkauft.
Ein eigenes Lager will Amazon in Österreich nicht bauen. Im November war in Bad Hersfeld, etwa hundert Kilometer nördlich von Frankfurt, ein
Versandzentrum gebaut worden, das logistisch so ausgelegt ist, dass der E-Commerce-Vorreiter innerhalb Deutschlands eine Belieferung in 24 Stunden
garantieren kann. Während der Adventszeit hatte man 50.000 Bücher und CDs täglich abgefertigt.