STANDARD-Mitarbeiter Thomas Jäkle aus Paris

Der Computerkonzern IBM will durch Kooperationen die Zukunft des "Wireless" E-Business entscheidend mitbestimmen. Gemeinsam mit Nokia, Motorola, Cisco, Intel, Symbian (ein Konsortium verschiedener Handy- und Kleinstcomputerhersteller), Palm sowie Telefongesellschaften wie die norwegische Telenor will "Big Blue" die Standardisierung von Hard-und Software vorantreiben, um dem drahtlosen Internethandel via Handy oder PDAs (Personal Digital Organizer) die Initialzündung zu geben. "Wir befinden uns am Beginn der drahtlosen Revolution", gibt sich Mike Lawrie, Vorstand von IBM Europa, optimistisch. Insbesondere in Europa werde das drahtlose Geschäft laut Lawrie in den kommenden Jahren explodieren. Nach einer Studie des Forschungsunternehmens Datamonitor werden bis zum Jahr 2005 etwa 186 Millionen Handy im Einsatz sein (2000: ca. 20 Millionen Geräte). "Big Blue" sieht seine Chancen in der Entwicklung von Serversoftware und Services, die den drahtlosen Handel im Bankwesen, dem Einzelhandel und dem Tourismus unterstützen. Spezielle, auf den Anwender angepasste Software soll den langwierigen Datenabruf, wie er derzeit an den bereits internetfähigen Handys oder PDAs noch üblich ist, vereinfachen. Für die Bank of Scotland sowie die spanische Bankinter hat IBM die drahtlose Zukunft eingeleitet: Bankkunden der beiden Institute können via WAP-Handy ins Internet einwählen und ihre Bankgeschäfte durchführen. In Helsinki beteiligt sich IBM an dem eine Milliarde US-Dollar schweren "Virtual Village", das derzeit auf rund einem Quadratkilometer rund 5000 Teilnehmern den drahtlosen Zugang auf ein Breitbandnetz ermöglicht.