Lübeck - Deutschlands Bundeskanzler Gerhard Schröder und
Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac haben die Vorschläge zu
einer Reform des UNO-Sicherheitsrates ausdrücklich begrüßt. Beim
deutsch-französischen Gipfel am Donnerstag in Lübeck kündigte Chirac
eine enge Zusammenarbeit mit den Partnern in der UNO an, um "konkrete
Reformen" des Sicherheitsrates einzuleiten. Das geschehe im Hinblick
auf die UNO-Vollversammlung im September 2005, die nach den
Vorstellungen von UNO-Generalsekretär Kofi Annan die Reform
verabschieden soll.
Schröder sagte Annan die "volle Unterstützung" Deutschlands und
Frankreichs zu. Nach Angaben aus der französischen Delegation in
Lübeck hatten Schröder und Chirac zuvor gemeinsam mit Annan
telefoniert.
Im Rahmen eines breit angelegten Reformplans für die Vereinten
Nationen hatte eine von Annan eingesetzte Kommission eine
Vergrößerung des Weltsicherheitsrats von 15 auf 24 Mitglieder
vorgeschlagen. In ihrem am Dienstag in New York veröffentlichten
Bericht legt die 16-köpfige Kommission dafür zwei alternative Modelle
vor: Das erste Modell sieht sechs neue ständige und drei weitere
temporäre Mitglieder vor, das zweite Modell nur zusätzliche neun
temporäre Sitze. Deutschland strebt einen ständigen Sitz an. Namen
mögliche neuer permantenter Mitglieder werden in dem Bericht
allerdings nicht genannt. (APA)