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Kritik von Grünen und SPÖ an den Plänen bezeichnete Grasser als "Reflex aus altsozialistischer Zeit, wo Minister der Unternehmensführung erklären, was sie zu tun haben".

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Sarajewo - Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat die geplante Massenschließung von Postämtern durch die Post AG verteidigt. Er bezeichnete das Vorgehen der Aktiengesellschaft, die im nächsten Jahr 357 ihrer 1.640 Postämter schließen will, als "Schritt eines unabhängigen Unternehmens, auch weiter hochqualitative Dienstleistungen anzubieten".

Kritik von Grünen und SPÖ an den Plänen bezeichnete er als "Reflex aus altsozialistischer Zeit, wo Minister der Unternehmensführung erklären, was sie zu tun haben". Gerade die Post-Politik früherer Regierungen habe in der Vergangenheit "enorm viele Arbeitsplätze und enorm viele Steuergelder gekostet", so Grasser am Rande eines Besuchs in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo.

Keine unterschiedlichen Meinungen

Der Finanzminister zeigte sich zuversichtlich, dass die Post "mit den Bürgermeistern vor Ort flächendeckend in der Lage ist, diesen Konflikt zu lösen". Auch innerhalb der schwarz-blauen Regierung gebe es in dieser Frage keine unterschiedlichen Meinungen. Kritik von Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider (F), der das Vorhaben der Post als "inakzeptable Zerstörung der ländlichen Infrastruktur" bezeichnet hatte, wies Grasser mit den Worten zurück, dass es "keine Ausdünnung der ländlichen Regionen" geben werde: "Man sollte erkennen, dass Postämter, wo an einem Tag ein oder zwei Mitarbeiter darauf warten, dass drei Briefe abgegeben werden, auch nicht die beste Struktur für die Region bilden."

Zugleich schlug er vor, über Alternativen nachzudenken, wie "mit Partnerschaften oder mobilen Postämtern sogar noch mehr Servicequalität, noch mehr Dienstleistungsqualität zur Bevölkerung" gebracht werden könne. (APA)