Wolfgang Fellner arbeitet stetig an seinem Tageszeitungsprojekt. Am Freitag gab er sein "Projektteam" bekannt, das "ab April 2005" ein Konzept entwickeln soll. Von der News-Gruppe holt er Werner Schima (bisher Herausgeber und Chefredakteur von "News") als "Chefredakteur Print" sowie Christian Nusser (bisher "tv-media"-Chef) als "Chefredakteur Online". Der Zeitungsdesigner Lukas Kircher wird "Design Director", und Gert Edlinger, früher bei der News-Gruppe und dann bei der Styria Medien AG, übernimmt die "redaktionelle Geschäftsführung", wie DER STANDARD bereits berichtete.

Bis nächsten April soll eine entsprechende Projektgesellschaft gegründet werden, im Herbst 2005 soll es "erste Test-Ausgaben, Markt-Test und eine Go-Entscheidung" geben, so Fellner. Geplanter Starttermin sei der Herbst 2006. Spekulationen, wonach etwa eine vorgezogene Wien-Wahl diesen Fahrplan beeinflussen könnte, wies er zurück: "Ich richte mich nach überhaupt keiner Wahl, weil die permanent verschoben werden." Wesentlicher als Wahlen oder andere Ereignisse sei, "ob UMTS bis zum Start marktfähig ist".

"Dream Team"

Für sein neues Projekt habe er jedenfalls ein "Dream Team" gefunden, so Fellner. Das soll nun Fragen klären, die in der Branche schon seit Monaten für Gesprächsstoff sorgen. Etwa, wo das neue Medium überhaupt gedruckt werden soll. Fellner habe bereits Druckmaschinen bestellt oder gar gekauft, behauptet die Fama derzeit. Schließlich werde er wohl auf das im Trend liegende kleine Format setzen, und dafür gebe es zu wenig Kapazitäten in Österreichs Druckereien. Fellner wehrt ab: "Ich habe weder etwa bestellt noch etwas vorbereitet. Die Frage, wo gedruckt wird, hängt von der Frage des Formats ab. Die wird sich erst nach den Dummys im Herbst stellen. Daher auch der Zeitplan, den für Druckmaschinen braucht man zehn Monate."

Design-Entwickler Kircher, ein gebürtiger Österreicher, war hier zu Lande übrigens federführend am "Kurier"-Relaunch im Jahr 2001 beteiligt. Fellner verwies aber vor allem auf Kirchers Tätigkeit in Deutschland: etwa für die "Berliner Zeitung", die "Financial Times Deutschland", die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" und den "Stern".

Klausnitzer bedauert Abschied von Schima und Nusser

Rudi Klausnitzer bedauerte am Freitag in einer Aussendung den angekündigten Abschied seiner beiden leitenden Mitarbeiter und bedankte sich "schon jetzt für die langjährige Mitarbeit": "Sowohl mit Werner Schima als auch mit Christian Nusser habe ich sehr gerne zusammen gearbeitet. Die Verlagsgruppe hat ein attraktives Potenzial an Mitarbeitern, daher wird es auch immer wieder Abwerbeversuche geben. Aber in jedem Wechsel liegen auch Chancen, die es zu nutzen gilt." Die vereinbarten Übergangsfristen ließen aber "genügend Zeit, die Strukturen entsprechend anzupassen". (APA)