Das digitale Satellitenangebot des ORF soll qualitativ verbessert und ab dem nächsten Jahr auch mit multimedialen Zusatzdiensten aufgepeppt werden. Dafür hat der Öffentlich-Rechtliche nun mit dem Satellitenbetreiber Astra die Erweiterung seiner Übertragungskapazitäten vereinbart, wurde am Donnerstagabend bei einem Hintergrundgespräch bekannt gegeben. Das Plus an Übertragungsbandbreite werde es möglich machen, mit den TV-Signalen an die Bildqualität von DVDs heranzukommen, sagte der Technische Direktor Andreas Gall.

Trend zu größeren und flachen Bildschirmen

Der ORF trägt damit nicht zuletzt dem Trend zu immer größeren und flachen Bildschirmen Rechnung. Für die ORF Digital-Kunden bedeutet die Kapazitätserweiterung auch, dass einige Kanäle umprogrammiert werden müssen: TW1, gotv und die ORF-Radios "übersiedeln" nächstes Jahr auf den neuen, zweiten so genannten Transponder. Wie das geht, wird der ORF mit einer Informationskampagne vermitteln.

Rund 400.000 Haushalte in Österreich empfangen den ORF-Angaben zufolge ihr TV-Programm über Digital-Satellit, täglich kommen 1.000 hinzu. Wer sich nächstes Jahr eine so genannte MHP-Box anschafft - MHP steht für den digitalen Standard "Multimedia Home Plattform" - kann neben der Qualitätsverbesserung auch noch von Zusatzdiensten profitieren. Im Rahmen des Digital-TV-Testlaufs in Graz konnte der ORF diesen Sommer Features wie einen verbesserten Teletext, einen elektronischen Programm-Guide und Zusatz-Informationen zu einzelnen Sendungen proben. Diese Anwendungen sollen im Laufe des ersten Quartals 2005 in den Regelbetrieb übergehen, kündigte Online-Direktor Ronald Schwärzler an. Die notwendigen MHP-Boxen würden bis zu diesem Zeitpunkt die nötige Marktreife haben, zeigte er sich überzeugt.

Dienstleister

Über 100 Trabanten schwirren derzeit für den international tätigen Sat-Betreiber Astra im Orbit, in den nächsten beiden Jahren werden zwei weitere, vor allem für den deutschsprachigen Markt, gestartet, kündigte Astra-Präsident und CEO Ferdinand Kayser an. Dem ORF streute er als jenem öffentlich-rechtlichen Sender Rosen, der "am modernsten und innovativsten" arbeitet. ORF trete verstärkt auch als Dienstleister auf und will sein "Know-how auch anderen Marktteilnehmern zur Verfügung stellen". Für gotv wickelt der ORF etwa den gesamten Sat-Sendebetrieb ab. (APA)