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Zugpferd in der heurigen Saison ist wieder der klassische Skiurlaub

Foto: dpa/Haid

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Grafik: APA
Wien - Jetzt bekommt es die Freizeitbranche schriftlich: 83 Prozent der heimischen und 57 Prozent der deutschen Wintersportler halten Österreich für das im Europavergleich beste Skiland. Zudem besitze die Alpenrepublik auch ein gutes Preisimage, heißt es in einer vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Umfrage, in der 25.000 Gäste auch die Größe der heimischen Skigebiete überdurchschnittlich gut beurteilt haben. Kein Wunder also, dass die Freizeitbranche auch heuer wieder auf ein weißes Wunder hoffen kann, auch wenn die aktuelle Studie "noch mehr Marketingkooperationen, Packages und Inklusivangebote einfordert."

Abseits aller kritischen Anmerkungen lässt der frühe Einzug des Winters in den Bergen zur Zeit jedenfalls fast alle Brancheninsider über die "gute Buchungslage" für den kommenden Winter jubeln. Eine Euphorie, die das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) in der Prognose eines dreiprozentigen Umsatzplus zusammenfasst - obwohl die vorjährige Wintersaison die Latte sehr hoch legt. Schon 2003/04 wurden Rekordergebnisse eingefahren, die den Tourismusbetrieben 58,1 Mio. Nächtigungen und 9,4 Mrd. Euro an Einnahmen beschert haben.

Winter rettet Gesamtbilanz

Hält die gute Stimmung an, werden die Wintersportler somit das Gesamttourismusjahr 2004 retten. Auf Anfrage des STANDARD geht man beim Wifo nämlich davon aus, "dass sich - trotz der trüb verlaufenen Sommersaison - ein Plus von insgesamt rund 4,5 Prozent ausgehen wird."

Als das Zugpferd des heurigen Winters gilt der klassische Skiurlaub. Zu den Hoffnungsträgern bei den Gästen zählen Deutsche und Engländer, aber auch Urlauber aus den osteuropäischen Ländern, die laut dem Chef der Österreich Werbung, Arthur Oberascher, bereits 3,9 Prozent aller Ankünfte stellen.

Wermutstropfen durch Spätbucher

Weniger Freude hat man hingegen mit den Italienern, die ebenso wie die Niederländer immer später buchen. Trotz solch kleiner Wermutstropfen, macht man vom Neusiedler-bis zum Bodensee in Optimismus. Im Burgenland setzt man dabei vor allem auf das Thermenangebot. Über European Spa World versucht man heuer sogar Gäste per Flugzeug aus Frankfurt oder München zu den heißen Quellen zu bringen. Niederösterreich baut wiederum auf die wachsende Zahl von Urlaubern aus Ungarn, der Slowakei und Tschechien. Durch den rechtzeitigen Kälteeinbruch herrscht auch in der grünen Mark bereits Vorfreude auf "sehr lange Weihnachtsferien." Mit Investitionen in Höhe von 43 Mio. Euro (bis 2009) will Oberösterreich weiter Wintersportler anlocken. Und in Salzburg zeigen sich die Touristiker zuversichtlich, dass durch die neue Flugverbindung der Low-Cost-Airline Hapag-Lloyd Express noch mehr als die drei Millionen Gäste des Vorjahres kommen werden, während das Ländle "bereits gut gebuchte Hochsaisonwochen" ausweisen kann.

Negativausreißer sind nur Kärnten und Tirol. Schuld an der gedämpften Stimmung ist dort die Furcht vor "der ungünstigen Feiertagslage und dem Jänner-Loch." (Monika Bachhofer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4./5.12.2004)