Frauenkörper aus feministischer Perspektive
Geschlechterpolitik
Frauenkörper selbstbestimmt
Sozialistische Jugend setzt sich mit Fristenlösung und "Fremdbeherrschungen" von Frauen auseinander
Wien - Die Materialien der neuen frauenpolitischen Kampagne der
Sozialistischen Jugend Österreich (SJÖ) sind ab sofort erhältlich.
Die Kampagne unter dem Motto "Selbstbestimmt statt fremdbeHERRscht"
thematisiert Bereiche der "FremdbeHERRschungen" von Frauen. Zur
Kampagne gibt es neben Postern, Stickern und Foldern eine sehr
umfassende Broschüre mit einem Vorwort von Johanna Dohnal. Inhaltlich
weist die Broschüre eine breite Palette auf: Schwerpunkt ist
der Schwangerschaftsabbruch. Aufgearbeitet wird die Geschichte und
der Kampf um die Fristenregelung sowie die aktuelle - auch
internationale - Situation. Ein eigenes Kapitel widmet sich auch den
GegnerInnen der Fristenregelung. Darüber hinaus werden Themen wie
Verhütung, weibliche Sexualität, Essstörungen von Frauen,
sexualisierte Gewalt, Pornographie u.a. behandelt.
Stefanie Vasold, Frauensprecherin der SJÖ, umreißt die Kampagne als
einen Versuch, den weiblichen Körper aus feministischer Perspektive
sichtbar zu machen und aufzuzeigen, dass in unserer Gesellschaft in
der Regel nur die männliche Sicht und die männliche
Vermarktungsstrategie gilt. "Frauenkörper sind in unserer
Gesellschaft omnipräsent. An jeder Ecke wird mit dem weiblichen
Körper Werbung gemacht. Die Fremdbestimmung von Frauen beginnt beim
Darstellen als Ware, geht weiter mit dem Auferlegen von
Schönheitsidealen, die keine Frau erfüllen kann und bei Diätwahn und
Schönheitsterror enden. Die Fremdbestimmung von Frauen gipfelt in der
direkten Gewalt als Mittel der Herrschaftsausübung. Frauen werden in
unserer Gesellschaft wie eine Ware verkauft, gekauft, Frauen werden
geschlagen, vergewaltigt, zerstückelt und ermordet. Die öffentliche
Darstellung von Frauen in Werbung oder Pornographie macht das
gesellschaftsfähig. Dagegen wollen wir auftreten. Die Emanzipation
der Frau ist untrennbar mit ihrer körperlichen und ökonomischen
Selbstbestimmung verbunden", so Vasold am Freitag gegenüber dem
Pressedienst der SPÖ.