Die Umstellung auf die neuen Banknoten soll ab 2008 "Schritt für Schritt" erfolgen. "Es wird keinen Big Bang geben", kündigte Liebscher an.
"Absolute Sicherheit gibt es nicht"
Bei der Einführung der aktuellen ersten Banknoten-Serie Anfang 2002 waren die Sicherheitsmerkmale auf dem höchstmöglichen Niveau ("State of the Art"), sagte Liebscher. In der Zwischenzeit sei aber auch die Qualität der Fälscher und der Fälschungen merklich gestiegen. "Absolute Fälschungssicherheit gibt es nicht", sagte der Gouverneur. Die Bevölkerung rief er auf, stets die Sicherheitsmerkmale genau zu beachten.
Während Schillingscheine wegen der vergleichsweise geringen Verbreitung nicht so sehr Ziel von Fälscherbanden waren, ist es der Euro als Zahlungsmittel in zwölf Ländern schon. "Natürlich" bereite das der Bevölkerung Sorge, und - wie der OeNB-Gouverneur und EZB-Rat einräumte - hat das Fälschungsproblem auch das Image des Euro etwas belastet.
Unterstellte staatliche Beteiligung gewisser Länder an Geldfälschungen stellte der Gouverneur heute in Abrede: "Es sind private Kriminelle".
Blütenfunde häufen sich
Nach einem Anstieg in den ersten Jahren hat sich die Zahl der Fälschungen mittlerweile auf hohem Niveau stabilisiert. Im ersten Halbjahr 2004 wurden in der Euro-Zone insgesamt 307.223 "Blüten" aus dem Verkehr gezogen. Gleichzeitig stellten europäische Polizeibehörden aber weitere 287.000 Blüten sicher, bevor diese in den Zahlungsverkehr gelangen konnten. Zum Vergleich: Europaweit sind rund neun Milliarden echte Euro-Geldscheine im Umlauf. In den letzten Wochen hatten sich die Blütenfunde wieder gehäuft. Auch die Innenminister in Europa sind mit ihren osteuropäischen Kollegen zu dem Thema in vermehrtem Kontakt.