Wegen des in Bulgarien verbotenen Gebrauchs einer versteckten Kamera steht seit Freitag ein rumänischer Journalist in der bulgarischen Donaustadt Russe vor Gericht. Ihm wird vom Bezirksgericht "gesetzeswidriger Gebrauch von speziellen technischen Mitteln" vorgeworfen, berichtete der Staatsrundfunk in Sofia. Der Rumäne war Mitte November mit einer in seiner Brille versteckten Kamera auf der Donau-Brücke zwischen Bulgarien und Rumänien festgenommen worden. Nach seiner Darstellung wollte er für den rumänischen Fernsehsender Pro TV eine Reportage über Korruption in den bulgarischen Tax-Free-Shops drehen. Der Dachverband der bulgarischen Journalisten hatte nach der Festnahme des Rumänen eine Gesetzesänderung gefordert, die den Gebrauch von versteckter Technik in Fällen von gesellschaftlicher Bedeutung zulassen würde. Derzeit wird in Bulgarien auch gegen den britischen Fernsehsender BBC ermittelt, weil in einem in Sofia heimlich aufgezeichneten BBC-Film das bulgarische Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, Iwan Slawkow, als korruptionsanfällig bloßgestellt worden war. (APA/dpa)