Luxemburg/Brüssel - Österreichs Wirtschaftsleistung pro Kopf (BIP pro Kopf) liegt um 22 Prozent über dem Durchschnitt der Europäischen Union mit ihren 25 Mitgliedstaaten seit dem 1. Mai 2004. Gemessen an diesem zentralen Wohlstandsindikator liegt Österreich damit hinter Luxemburg, Dänemark und Irland auf dem vierten EU-Platz. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2003.
Wermutstropfen
Der Wermutstropfen für Österreich: Der Eurostat-Langfristvergleich der Jahre 1995 bis 2003 zeigt, dass Österreich im Jahr seines EU-Beitrittes noch hinter Luxemburg das zweitreichste EU-Land war.
Konkret lag das BIP pro Kopf in Österreich damals bei 129 Prozent vom zurückgerechneten EU-25-Durchschnitt des Jahres 1995, im Jahr 2003 lag das heimische BIP pro Kopf jedoch nur noch bei 122 Prozent.
Wohlstandsgefälle nahm durch Erweiterung zu
Die jüngsten Daten zeigen: Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag 2003 in Luxemburg gut fünfmal so hoch wie in Lettland. Das Wohlstandsgefälle hat durch die EU-Erweiterung zugenommen. Das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt liegt in den 25 EU-Staaten zusammen um etwa ein Zehntel niedriger als in den 15 alten EU-Staaten.
Zwar liegen die zehn neuen Mitgliedsländer alle unter dem Durchschnitt der EU-25, aber Zypern, Slowenien und Malta haben Portugal, das schwächste der 15 alten EU-Länder, bereits überholt. Das ärmste Land der EU ist nach dieser Eurostat-Statistik Lettland, wo das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf nur 41 Prozent des EU-Durchschnitts beträgt, während Luxemburg auf 215 Prozent kommt und das früher arme Irland auf 133 Prozent. Allerdings werde Luxemburg aufgrund der zahlreichen Pendler überschätzt, erinnert Eurostat. (miba, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4./5.12.2004)