Jerusalem - Die radikal-islamische Hamas-Organisation
will mit Israel über einen zehnjährigen Waffenstillstand verhandeln.
Seine Bewegung sei dann bereit, einen palästinensischen Staat nur im
Westjordanland und dem Gazastreifen sowie den Staat Israel in den
Grenzen von 1967 zu akzeptieren, sagte Scheich Hassan Yussef am
Freitag. Über das gesamte Gebiet des historischen Palästina könne in
der ferneren Zukunft entschieden werden.
Yussef, der ranghöchste Hamas-Vertreter im Westjordanland,
betonte, er wiederhole nur ein Angebot, welches bereits der später
von der israelischen Armee ermordete Hamas-Gründer Scheich Ahmed
Yassin gemacht habe. Die Hamas lehnt den 1993 in Olso begonnenen
Friedensprozess bisher ab und hat Serien tödlicher Anschläge auf
israelische Ziele verübt. Erklärtes Ziel der Organisation ist ein
islamischer Staat vom Mittelmeer bis zum Jordan.
Islamischer Dschihad lehnt Waffenstillstand weiter ab
Die radikal-islamische Organisation
Islamischer Dschihad (Al-Jihad al-islamiya) lehnt einen
Waffenstillstand mit Israel weiter ab. Das machte ein Führer der
Organisation, Mohamed al-Hindi, am Samstag vor Reportern in Gaza
deutlich. Der Islamische Dschihad lehne es ab, auch nur über das
Thema zu diskutieren, so lange "die Angriffe gegen unser Volk und die
palästinensischen Gebiete" fortgesetzt würden.
Israelische Soldaten haben im Norden des Westjordanlandes ein
gesuchtes Mitglied der radikalen Gruppe Islamischer Dschihad
erschossen. Nach palästinensischen und israelischen Angaben hatten
die Soldaten im Morgengrauen das Haus des Mannes in der Nähe von
Jenin umstellt. Bei einem Fluchtversuch sei er erschossen worden,
nachdem die Soldaten ihn vergeblich aufgefordert hätten, sich zu
ergeben. Der Palästinenser soll an der Planung von
Selbstmordanschlägen gegen Ziele in Israel beteiligt gewesen sein. (APA)