Spieler weit überbewertet
Bis zum Inkrafttreten des neuen Bilanzgesetzes für Fußballkubs im Februar 2003 hatten fast alle italienischen Vereine ihre Bilanzen durch überhöhte Angaben zum Wert ihrer Profis aufpoliert. So bewertete AS Roma bis 2002 den unbekannten Spieler Paoletti noch mit elf Millionen Euro in seiner Bilanz. Nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes musste Rom seinen Bilanzwert auf 60.000 Euro reduzieren. Durch die Korrektur der Spielerwerte stürzte die bis 2002 künstlich knapp im Plus gehaltene Vereinsbilanz im Jahr 2003 auf ein Defizit von 133,6 Millionen Euro ab.
AS Roma dementierte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. "Unsere Bilanzen sind gesetzmäßig geprüft und man kann Franco Sensi nicht vorwerfen, er habe sich am Klub bereichert. Ganz im Gegenteil, Sensi hat sehr viel von seinem Privatvermögen investiert", erklärte Roms Vorstandsmitglied Michele Baldi. Er vermutet hinter den Ermittlungsverfahren gegen die beiden Vereine ein Ablenkungsmanöver, um den wegen der Verurteilung im Doping-Prozess ins Zwielicht geratenen Rekordmeister Juventus Turin aus der Schusslinie zu bringen. "Ich finde es seltsam, dass die Ermittlungen ausgerechnet nach Juves Verurteilung eröffnet wurden", sagte Baldi dazu.