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Der wegen Spionage für Israel in Ägypten inhaftierten israelische Araber Asam Asam soll im Austausch gegen sechs ägyptische Studenten nach Israel überführt werden.

Foto: AP Photo/File
Tel Aviv/Kairo - Ägypten und Israel haben am Sonntag Gefangene ausgetauscht. Beobachter werteten dies als Zeichen der allgemeinen Entspannung zwischen beiden Staaten nach dem Tod des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat. Nach acht Jahren im Gefängnis ließ Ägypten den israelischen Araber Assam Assam frei, der wegen Spionage für Israel zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war. Im Gegenzug kamen sechs ägyptische Studenten frei, die seit August wegen der Planung eines Anschlags in Israel im Gefängnis saßen. Assam überquerte zu Mittag die Grenze zwischen Ägypten und Israel und wurde zu einer Geheimdienstbefragung in ein Hotel in Eilat gebracht.

Der ehemalige Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Dani Jatom, betonte nach Assams Freilassung, der drusische Textilarbeiter, der 1997 wegen "Industrie-Spionage" verurteilt worden war, sei unschuldig. Er habe dies auch dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak geschworen. Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon dankte Mubarak nach Assams Freilassung, um die israelische Politiker bei Besuchen in Kairo jahrelang immer wieder gebeten hatten. Erst vor wenigen Tagen waren der ägyptische Außenminister Ahmed Abul Gheit und Geheimdienstchef Omar Suleiman mit Scharon zusammengetroffen.

Die ägyptische Führung bemühte sich unterdessen, jeden Anschein zu vermeiden, der Gefangenenaustausch sei durch Druck von außen zu Stande gekommen. Die staatliche Nachrichtenagentur MENA bestätigte die Freilassung Assams und der sechs Studenten, betonte jedoch, es gebe keinen Zusammenhang zwischen beiden Vorgängen. Der Israeli habe das Gefängnis verlassen dürfen, da sich sein Gesundheitszustand verschlechtert habe.

Ron Prosor, Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, sagte, man erwarte angesichts einer deutlichen Verbesserung der Beziehungen zu Kairo auch eine Rückkehr des ägyptischen Botschafters nach Israel. Ägypten hatte den diplomatischen Vertreter nach Beginn des Palästinenseraufstands 2001 aus Protest gegen das Vorgehen der israelischen Armee abberufen. (APA/dpa/AP)