
Laut der Untersuchung muss "bezweifelt werden, dass diese Schüler/innen zum Verstehen alltäglicher, einfacher Texte ausreichend befähigt sind" beziehungsweise in Mathematik "nur die einfachsten Aufgaben des Pisa-Tests lösen konnten" - manche konnten zum überwiegenden Teil nicht einmal das. Im internationalen Vergleich ist das innerhalb der OECD-Staaten ein relativ hoher Anteil. Die Pisa-Studie teilt die Kompetenzen beim Lesen in insgesamt sechs Stufen (Level fünf bedeutet hohe Kompetenz, Level eins niedrige, dazu gibt es als schlechteste Stufe noch "Unter Level 1").
Risikogruppen-Anteil von 20 Prozent
Beim Lesen verfügt Österreich über einen "Risikogruppen"-Anteil von 20 Prozent (sieben Prozent "Unter Le- vel 1"-Leser, 13 Prozent "Le- vel 1"). Diese Gruppe hat sich gegenüber 2000 (14 Prozent) um sechs Prozentpunkte vergrößert - fast um die Hälfte. Das entspricht dem drittgrößten Anstieg weltweit nach Mexiko und Japan.
Kaum geringer ist der Anteil der "mathematischen" Risikogruppe: Sie liegt bei 19 Prozent, wobei sechs Prozent "Unter Level 1" und 13 Prozent "Level 1" sind. Den geringsten "Riskiogruppen"-Anteil an Lesern und an Mathematikern haben die Finnen und Südkoreaner.
Beim Lesen liegt Österreich gleichauf mit Ungarn, (20 Prozent), knapp dahinter Spanien (21), Portugal und Deutschland (22). Ähnlich bei Mathematik: Auch hier liegt Österreich im EU-Schlussfeld. Die Schweiz (15), Belgien (16), Tschechien, Frankreich (17) und Schweden (18) liegen voran. Ob jemand in die "Risikogruppe Lesen" oder "Mathematik" fällt, hängt eng mit dem Schultyp zusammen, den er besucht. In der Mathematikkompetenz erreichen AHS-Schüler einen Mittelwert von 571 Punkten, Berufsschüler 456 und Besucher einer polytechnischen Schule 438 Punkte. Die beiden letztgenannten Schultypen stellen auch den Großteil der "Risikogruppe Mathematik": 70 Prozent. Nicht viel anders ist es bei der "Risikogruppe Lesen": Mehr als drei Viertel von ihnen gehen in die Berufsschule oder ins "Poly".