Im Zuge seiner Einvernahme durch Richter Gernot Braitenberg-Zennenberg gab der von einem misslungenen Ausbruchsversuch im August körperlich schwer gezeichnete K. immer wieder ausweichende Antworten und verweigerte auf konkrete Fragen mehrmals die Aussage. Die zwei geladenen Faustfeuerwaffen sowie die kugelsichere Weste, die er bei seiner Festnahme im November 2003 bei sich getragen hatte, seien lediglich zu seinem Schutz gewesen. Er, K., habe stets Angst vor Überfällen und Überwachung durch die Exekutive gehabt.
Stützkorsett und Rollstuhl
Mit Stützkorsett und im Rollstuhl sitzend verzögerte K. durch Zwischenfragen und ablenkende Handlungen - er verlangte ständig nach Wasser - die Befragung. Seit rund zehn Jahren arbeitslos, will er von mehreren Freundinnen regelmäßig Geld für Anschaffungen erhalten haben. Seine Ex-Frau beschrieb den mutmaßlichen Raubmörder hingegen als Einzelgänger. Seine Eltern sowie der Halbbruder entschlugen sich der Aussage.
Vom großen Medieninteresse schien K. unbeeindruckt. Sein Verteidiger betonte jedenfalls, dass "nur ein dummer Mensch neun Monate mit einer Tatwaffe im Plastiksackerl herumlaufen würde - und K. ist nicht dumm". Kurz vor dem Überfall soll in einem nahen Kaufhaus eine Person mit nahezu identischer Kleidung gesehen worden sein.
Was laut K.s Anwalt zudem für die Schuldlosigkeit des Angeklagten spreche: Weder am Tatort noch im Fluchtauto wurden DNA-Spuren des 35-Jährigen gefunden. Ob es in dem für zwei Tage anberaumten Prozess innerhalb der vorgesehenen Zeit zu einem Urteil kommt, war Montagmittag noch unklar.
Mann erschossen