Nairobi - Die Sterberate in Somalia ist nach Ansicht des UN-Beauftragten für humanitäre Hilfe, Jan Egeland, "skandalös hoch". "In manchen Teilen Somalias ist es mit der Lage in der sudanesischen Krisenregion Darfur vergleichbar", sagte Egeland nach der Rückkehr von einer Somalia-Reise am Montag in Nairobi.
In Somalia gebe es neben Uganda eine der am meisten vernachlässigten humanitären Krisen weltweit. "Somalia erhält nur ein Zehntel so viel Spendengelder wie Darfur", sagte Egeland. Die UN und andere Hilfsorganisationen bitten die Geberländer für 2005 um mehr als 160 Millionen Dollar.
Zahlreiche Milizen aktiv
Egeland sagte, der neue somalische Präsident Abdullahi Yusuf habe ihm zugesichert, dass er Anfang nächsten Jahres sein Exil in Kenia aufgeben und sich in Mogadischu niederlassen werde. In der somalischen Hauptstadt sind nach wie vor zahlreiche Milizen aktiv.
Etwa 1,4 Millionen Menschen in Somalia bräuchten dringend humanitäre Hilfe. Auf Grund der Sicherheitslage könnten jedoch Hunderttausende nicht von den Hilfsorganisationen erreicht werden, betonte der UN-Untergeneralsekretär. "Wenn wir Somalia nicht wieder auf die richtige Spur bringen, droht eine Spirale des Elends." Somalia würde dann erst recht ein sicherer Unterschlupf für Terroristen. (APA/dpa)
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