Belgrad/Banja Luka - Der serbische Präsident Boris Tadic hat bestätigt, dass einem der meist gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ex-Jugoslawiens, dem ehemaligen bosnisch-serbischen Militärführer Ratko Mladic, nach wie vor eine Pension ausgezahlt wird. "Es handelt sich um ein erworbenes Recht, das nicht durch die Tatsache erlischt, dass man wegen Kriegsverbrechen strafrechtlich verfolgt oder gar verurteilt wird", sagte Tadic der in Banja Luka erscheinenden Tageszeitung "Nezavisne novine" (Montag-Ausgabe).

Nach Angaben des Präsidenten würden Mladic' Familienangehörige auch nach dessen möglicher Festnahme und Verurteilung das Recht haben, die Pension zu beziehen. Tadic ergänzte, dass derzeit wahrscheinlich der Sohn des Flüchtigen über die ausgezahlten Summen verfüge. Der serbisch-montenegrinische Minderheiten- und Menschenrechtsminister Rasim Ljajic hatte am am Sonntag gesagt, dass die Auszahlung der Pension an Mladic vor zwei Monaten eingestellt worden sei.

Gespräche mit Ashdown

Die Belgrader Behörden behaupten, keine Information über das aktuelle Versteck des untergetauchten Mladic zu haben. Es wird darüber spekuliert, dass sich der einstige Militärführer der bosnischen Serben womöglich nach Russland abgesetzt hat.

Tadic reist am Montag zu einem Besuch nach Bosnien-Herzegowina. In Sarajewo stehen Gespräche mit dem internationalen Bosnien-Beauftragten Paddy Ashdown sowie mit den Mitgliedern des bosnischen Staatspräsidiums auf dem Programm. Am Dienstag reist Tadic nach Banja Luka, am Mittwoch nach Mostar weiter. (APA)