Bei den Capitals wird durchgefeiert.

Klagenfurt - Mit neun Siegen in Serie (damit wurde der Saisonrekord des KAC eingestellt) haben die Vienna Capitals bei Halbzeit des Grunddurchganges der Erste Bank-Liga die Führung übernommen. Dank der Aufrundung haben sie bei Halbierung der Punkte zwei Zähler Vorsprung auf Titelverteidiger KAC und auf den punktegleichen Geheimtipp HC Innsbruck. Aber selbst Vizemeister Villach ist als Sechster mit nur fünf Zählern Rückstand keineswegs aus dem Rennen. Lediglich für Schlusslicht Salzburg wird es schwierig, noch in die Play-off-Ränge zu kommen.

Boni: "Dürfen nicht nachlassen"

Jim Boni führt den Höhenflug der Wiener auf zwei starke Linien zurück. "Ich habe anfangs die Liga überschätzt und geglaubt, man wird drei brauchen", merkte er an. Den ersten Platz zu verteidigen, werde wesentlich schwieriger sein. "Daher dürfen wir nicht nachlassen." Die Capitals wollen ihre Gegner auch weiterhin vor allem im letzten Drittel "vorführen". Dies beweist, dass sie auch konditionell auf der Höhe sind. Mit Michael Craig und Bob Wren werden die Führenden der Punkte-, Torschützen- und Assistliste gestellt.

Auf den KAC wartet harte Arbeit

Dem KAC ist in der vierten Serie lediglich ein Sieg (daheim gegen Salzburg) gelungen. Coach Mats Waltin will sich nach fünf Niederlagen in Folge keineswegs auf die Ausfälle (Verner, Viveiros, Iwanow und Welser werden frühestens am 23. Dezember wieder zur Verfügung stehen) ausreden. "Damit muss man leben", sagte der Schwede. Es gelte jetzt, hart zu arbeiten, um die Fehler zu korrigieren. Negativer Höhepunkt war das 1:5 gegen das Linzer Rumpfteam, wobei erst ein spätes Powerplay-Tor von Ressmann die totale Pleite (erstmals kein Tor in einem Heimspiel) erspart blieb.

Tiroler Stärke in der Defensive

Bei Innsbruck wechselten Licht (Sieg in Klagenfurt) und Schatten (Heimniederlage gegen Salzburg). Mit mehr Beständigkeit wäre mehr möglich gewesen. So sieht es auch Tommy Samuelsson: "Wir können vorne mitspielen. Aber wir brauchen ein besseres Überzahlspiel." Die Tiroler haben die wenigsten Tore (63) erhalten.

Graz überrascht

Die Grazer 99ers liegen entgegen den Prognosen vorerst über dem Strich. Mit Sean Selmser (kam von Villach) wurde ein vollwertiger Ersatz für den in die DEL gewechselten Ivo Jan gefunden. Die Linzer Black Wings haben sich spätestens am Sonntag aus der Krise gespielt. Bei einem neuerlichen Sieg nur zwei Tage später würde man den KAC überholen.

Zwischenspurt des VSV

Einen rasanten Zwischenspurt hat auch Vizemeister VSV eingelegt. Die jüngsten Ergebnisse (da zählt auch das 2:4 von Wien dazu) haben gezeigt, dass die Mannschaft bisher hinter ihrem Potenzial geblieben ist. Die Verpflichtung von Teamtorhüter Reinhard Divis hat sich bereits bezahlt gemacht.

Heimschwäche von Salzburg

Salzburg hat eine schwache Heimserie (das 1:3 gegen Graz war die sechste Heimniederlage in Folge) ein besseres Punktekonto gekostet. Der Klub hat für diese Woche "Veränderungen" angekündigt. In welcher Form, bleibt vorerst ein Geheimnis. Aber bei 98 Gegentoren in 24 Spielen (im Schnitt vier pro Partie) liegt nahe, was zu geschehen hat. Coach Jorma Siitarinen, im Vorjahr noch Meister mit dem KAC, hätte sich mehr erwartet: "Wir sind frustriert".(APA)