Vorige Woche hatten der Vorsitzende eines Kongressauschusses in Washington und mehrere rechtsgerichtete US-Medien Annans Rücktritt gefordert. Unter Annans Führung habe der irakische Ex-Diktator Saddam Hussein Milliardenbeträge vom "Öl-für-Lebensmittel"-Program illegal abgezweigt, lautete die Anschuldigung.
Annan hatte keine Kontrolle über abgezweigte Mittel
Das Programm trat im Jänner 1997 in Kraft, um die von dem Embargo gegen den Irak betroffene Zivilbevölkerung mit lebenswichtigen Gütern zu versorgen. Das Embargo war 1991 nach dem irakischen Überfall auf Kuwait verhängt worden. Als Zeichen ihrer Solidarität haben Österreich und die übrigen EU-Länder Annan ihre Solidarität zugesagt und ihn zum Gipfeltreffen am 17. Dezember nach Brüssel eingeladen. Sprecher Eckhard sagte jedoch, Annan werde wahrscheinlich nicht gehen.
Die Zeitung "The New York Times" hat am Sonntag in einem Leitartikel klargestellt, dass Kofi Annan keinerlei Kontrolle über die angeblich von Saddam Hussein abgezweigten Mittel hatte. Es geht um zwischen zehn und 22 Milliarden Dollar (zwischen 7,44 Mrd. und 16,4 Mrd. Euro).