Norbert Sedlacek musste die Vendee-Globe nach Kielbruch aufgeben und befindet sich auf Notkurs nach Kapstadt
Redaktion
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Kapstadt - Der Österreicher Norbert Sedlacek, der die
Weltumseglung "Vendee Globe" am Montag nach 29 Tagen wegen eines
gebrochenen Heckkieljoches aufgeben musste, befand sich am
Dienstagvormittag rund 800 Seemeilen vor der afrikanischen Küste mit
Notkurs auf Kapstadt, das er bis spätestens Montag zu erreichen
hofft. "Die Seebedingungen sind relativ ruhig und auch die
Wettervorhersagen stimmen mich optimistisch, dass die Sache gut für
mich ausgeht", berichtete der Wiener in einem Telefonat mit der APA.
Der erste Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum an der
härtesten Einhandregatta der Welt war naturgemäß schwer enttäuscht:
"Das Schlimme ist, dass ein Projekt, auf das man drei Jahre
hingearbeitet hat, an einem banalen, idiotischen Konstruktionsfehler
gescheitert ist. Ein elementarer Bauteil ist durch die ständige
Acht-Tonnen-Belastung gebrochen, jedoch nicht, weil ich das Schiff
überlastet habe." Die Aufholjagd der vergangenen Tage habe sich
Sedlacek durch "gute Taktik ersegelt, die mich in Starkwind gebracht
hat".
Der Hochsee-Segler wird von der südafrikanischen Küstenwache, in
deren Einsatzbereich er sich seit Dienstag befindet, ständig
überwacht. "Das Gewicht des Kiels hängt nur noch an den Leinen. Wenn
er verloren geht, dreht sich das Schiff um und ich muss in die
Rettungsinsel." Im "worst case" hieße es dann sechs bis acht Stunden
warten auf die Küstenwache. "Stolz macht mich, dass ich aufgezeigt
habe, was man mit einem Mini-Budget erreichen kann", bilanzierte
Sedlacek, fügte aber enttäuscht hinzu: "So ist das Leben." (APA)
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