Watson rief reiche und arme Länder auf, sich den USA anzuschließen und sich "für Wirtschaftswachstum, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Ausweitung sauberer Energiquellen einzusetzen". Gespräche über eine Regelung für die Zeit nach 2012, wenn das Kyoto-Protokoll ausläuft, halten die USA für "verfrüht".
Absage auch durch Entwicklungsländer
Auch die Gruppe der Entwicklungsländer (G77) erteilte einer Neuregelung eine Absage. "Es wird keine neuen Vereinbarungen geben", sagte der derzeitige G-77-Präsident Mohammed El Maslamani aus Katar. Die EU hält dagegen angesichts des rasanten Klimawandels ein Nachfolgeabkommen für unausweichlich. Auch das Gastgeberland Argentinien betonte die Notwendigkeit weitergehender Maßnahmen. Die globale Erwärmung habe das lateinamerikanische Land bereits getroffen, sagte Gesundheits- und Umweltminister Gines Gonzalez.
Die Gespräche über eine Regelung für die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls stehen im Mittelpunkt der zweiwöchigen Klimakonferenz mit Vertretern aus 170 Staaten. In dem Protokoll, das im Februar in Kraft tritt, verpflichten sich die großen Industriestaaten, den Klimakiller Kohlendioxid und andere Treibhausgase bis 2012 um 5,2 Prozent gegenüber 1990 abzubauen. Experten fordern allerdings, dass die Emissionen bis 2050 auf die Hälfte reduziert werden müssen, um die globale Erwärmung wirksam einzudämmen.
Auch China und Indien lehnen Abkommen ab
Die USA produzieren unter allen Staaten am meisten Treibhausgase. Dennoch weigert sich die Regierung von Präsident George W. Bush, das von der Vorgängerregierung unter Bill Clinton unterzeichnete Kyoto-Protokoll zu ratifizieren. Auch der zweitgrößte Treibhausgas-Produzent China sowie die ebenfalls rapide wachsende Volkswirtschaft Indien lehnen das Abkommen ab.