Brüssel/Karlsruhe - Für ihre herausragenden Leistungen in der Nanotechnologie haben vier Wissenschafler des Forschungszentrums Karlsruhe den Erwin-Schrödinger-Preis für interdisziplinäre Forschung erhalten. Das teilte die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren am Dienstag mit. Die von der Gesellschaft vergebene und mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Rahmen der Helmholtz-Jahrestagung in Brüssel überreicht.

Die Karlsruher Physiker und Chemiker Frank Hennrich, Ralph Krupke, Marcel Mayor und Heiko Weber haben nach Juryangaben ein dringend gesuchtes Verfahren für die Trennung von winzigen Nanoröhren aus Kohlenstoff entwickelt. Dabei gelang es ihnen, den elektrischen Strom durch einzelne Moleküle zu messen. Solche Nanoröhren weisen je nach Anordnung ihrer Atome unterschiedliche elektrische Eigenschaften auf. Als feinste Drähte sollen sie einmal in winzige Nano-Schaltkreise im Millionstel-Millimeter-Maßstab eingebaut werden.

Mini-Schalter

Darüber hinaus entwickelten die Wissenschafter kleinste Schalter. Beide Bauteile werden nach Expertenangaben für eine künftige Nano-Elektronik benötigt und könnten in winzigen Chips wie etwa in Computern, Satelliten oder medizinischen Geräten Anwendung finden.

Die Helmholtz-Gemeinschaft zählt 15 Forschungszentren. Mit einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro ist sie die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Der Preis ist nach dem österreichischen Physiker Erwin Schrödinger benannt. Er erhielt 1933 für seine Beiträge zur Quantenmechanik den Nobelpreis. (APA)