Brüssel - Wegen der schlechten Sicherheitslage erwägt
die irakische Übergangsregierung die Ausweitung der Wahlzeit auf bis
zu drei Wochen. In einem am Dienstag veröffentlichten Interview sagte
Interimsregierungschef Iyad Allawi der belgischen Tageszeitung "Le
Soir", vorstellbar seien verschiedene Wahltage in den Provinzen des
Landes über einen Zeitraum von 15 bis 20 Tagen Ende Januar. "Das
würde die Vorbereitung ausreichender Sicherheitsvorkehrungen
erlauben", sagte Allawi.
Gegenwärtig seien 14 der 18 irakischen Provinzen ruhig; allein in
Mossul (Mosul), Anbar und Teilen Bagdads sowie Diyalas sei die
Sicherheitslage "schlecht", sagte der Regierungschef. Möglich wäre
daher, die Wahl in den einzelnen Provinzen an verschiedenen Tagen
abzuhalten. Am Stichtag 30. Januar werde aber festgehalten.
Nach den Worten Allawis muss allen - Schiiten, Sunniten, Christen,
Kurden und Turkmenen - die Möglichkeit zum Wahlgang gewährt werden.
Der Urnengang werde wie geplant "frei und fair" stattfinden.
Internationale Beobachter könnten dies überwachen.
Trotz der katastrophalen Sicherheitslage im Irak halten die
Übergangsregierung in Bagdad und die US-Regierung bislang am
geplanten Wahldatum 30. Jänner fest. Der UN-Beauftragte für den Irak,
Lakhdar Brahimi, hatte am Wochenende starke Zweifel an der
Machbarkeit der Wahl geäußert. (APA)