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Chen Arad, der Bruder des vermissten Navigators, präsentiert "10million.org".

Foto: Reuters
Tel Aviv - Die Familie des seit 1986 vermissten israelischen Flugnavigators Ron Arad bietet eine Belohnung von 10 Millionen Dollar für glaubwürdige Informationen über sein Schicksal. Der Rechtsanwalt der Familie erklärte am Dienstag, die Summe solle aus Spendengeldern der Organisation "Lechofesh Nolad" (Für Freiheit geboren) finanziert werden, die sich seit Jahren für Arads Freilassung einsetzt. Informationen können in mehreren Sprachen - darunter Arabisch und Persisch - auf der Internetseite 10million.org

Kein Lebenszeichen seit 1988

Libanesische Milizionäre hatten das Kampfflugzeug des damals 28-jährigen Reservesoldaten über dem Südlibanon abgeschossen und ihn nach seinem Fallschirm-Absprung verschleppt. Nach israelischen Informationen wurde er später von verschiedenen radikalen Gruppen gefangen gehalten, zuletzt von der Amal-Miliz. Die Familie erhielt das letzte Lebenszeichen im Mai 1988. Zahlreiche internationale Bemühungen um eine Aufklärung seines Schicksals scheiterten seitdem. Israel hat mehrfach dem Iran vorgeworfen, Arad in Gefangenschaft zu halten.

Ein Sprecher von Ministerpräsident Ariel Sharon erklärte, die israelische Regierung steuere einen Teil zu der Belohnung bei. Arad gilt seit 1988 als verschollen. Sein Schicksal kam auch zur Sprache bei dem unter deutscher Vermittlung erfolgten Gefangenenaustausch zwischen Israel und dem Libanon zu Beginn dieses Jahres. Später verlautete, der Navigator sei 1996 nach der Übergabe an den Iran gestorben. Genauere Informationen waren bisher aber nicht erhältlich. (APA/dpa/AP)