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LeBron James für Nike

Foto: AP/NG HAN GUAN
Der Sportartikelkonzern Nike muss in China einen TV-Werbespot absetzen. Der Spot mit US-Basketball-Star LeBron James würde laut Wall Street Journal zu viele Chinesen in deren Würde verletzen. In der Werbung kämpft der Sportler mit einem Cartoon-Kung-Fu-Meister und mehreren Drachen. James gewinnt die Auseinandersetzung. Diese Entscheidung der chinesischen Radio-, Film- und TV-Behörde ist eine weiteres Vorgehen gegen eine Reihe von Werbungen, die westliches Marketing in Konflikt mit chinesischen Traditionen und Symbolen bringen. Der Nike-Spot würde Bestimmungen verletzen, die jeder Werbung vorschreiben, dass die nationale Würde und der Respekt gegenüber dem Mutterland bewahrt werden müssen.

Chinesen würden als unfähig dargestellt

Der US-Konzern hat seit dem Beginn der Schuhherstellung in China vor mehr als 20 Jahren immer versucht, die Region als Wachstumsregion zu sehen und dementsprechend damit umzugehen. Im vergangenen Geschäftsjahr hat Nike 53 Prozent des jährlichen 12,3 Mrd. Dollar-Umsatzes außerhalb der USA erwirtschaftet. Im asiatisch-pazifischen Raum stiegen die Umsätze im abgelaufenen Jahr um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr von 1,3 Mrd. Dollar auf 1,6 Mrd. Dollar. Im ersten Quartal dieses Jahres war diese Region die am schnellsten wachsende mit Umsatzsteigerungen von 17 Prozent.

In China wurde der aktuelle Nike-Spot aufgrund des undifferenzierten Umgangs mit der chinesischen Kultur angeprangert. Chinesen würden als unfähig dargestellt und Frösche und Göttinnen im Spot zusammengewürfelt. Die chinesische Regierung hat im April dieses Jahres neue Gesetze verabschiedet, die den Import von ausländischen TV-Soaps und Martial-Art-Programmen limitieren. Die Darstellung von Egoismus und der Anbetung des Geldes wurden gänzlich verboten. (pte)