Nach dem T-Online-Vorstand sieht sich auch
der Aufsichtsrat des Internetunternehmens derzeit nicht in der Lage,
seinen Aktionären die Annahme oder Nichtannahme des Kaufangebots des
Mutterkonzerns Telekom zu empfehlen. In einer am Dienstag
veröffentlichten Mitteilung hieß es, nach den vorläufigen
Bewertungsgutachten übersteige der Unternehmenswert von T-Online den
Angebotspreis. Fünf Mitglieder des Gremiums, in dem auch Vertreter
der Telekom sitzen, enthielten sich den Angaben zufolge der Stimme.
Auffassung
Erst kürzlich hatte der T-Online Vorstand erklärt, er sei der
Auffassung, dass der angebotene Kaufpreis pro T-Online Aktie deutlich
unter dem nach international gebräuchlichen Bewertungsmethoden
ermittelten Wert der Telekom-Tochter liege. Aktionären, die eine
Annahme des Angebots erwägen, empfahl der Vorstand, auch den Verkauf
ihrer T-Online Aktien über die Börse zu prüfen. Abhängig vom
jeweiligen Börsenkurs könne es sein, dass sie damit auch unter
Berücksichtigung anfallender Bankgebühren einen höheren Erlös
erzielten als durch Annahme des Angebots.
Die Telekom hatte im Oktober angekündigt, ihre Internet-Tochter
nach nur vier Jahren wieder von der Börse nehmen zu wollen. Die
Aktionäre von T-Online sollen im Tausch Telekom-Aktien erhalten.
Alternativ bietet die Telekom den T-Online-Anteilseignern an, Aktien
zum Kurs von 8,99 Euro zurückzukaufen. Die T-Online-Aktie war im
April 2000 zum Kurs von 27 Euro an die Börse gebracht worden war.(APA/AP)