Medien
"Wiener Zeitung" stockt Chefredaktion auf
Die "Wiener Zeitung" stockt ihre Chefredaktion auf.
Neben Heinz Fahnler wird voraussichtlich ab nächster Woche auch Peter
Bochskanl, bisher stellvertretender Chefredakteur, an der
redaktionelle Spitze der ältesten Tageszeitung der Welt stehen. "Es
gibt künftig zwei Chefredakteure. Der Grund ist die Umstellung des
Blattes", erklärte Bochskanl. Nach der
grafischen Modernisierung sei demnächst auch eine inhaltliche
Neustrukturierung vorgesehen.
Kolportierte Meldungen wonach es im Zuge der neuen
ÖVP-FPÖ-Regierung "politischen Druck" - die "Wiener Zeitung" wird von
der österreichischen Bundesregierung herausgegeben - auf die
Redaktion geben soll, wies Bochskanl zurück. "Davon habe ich nichts
gespürt", erklärte der Chefredakteur in spe.
Gisela Vorrath, Vorsitzende der Wiener Journalistengewerkschaft
und ehemals Redakteurin der "Wiener Zeitung", erklärte, dass die
Gewerkschaft die Kollegen der "Wiener Zeitung" voll unterstütze.
"Gerade in Zeiten, wo Österreich derart unter Beobachtung des
Auslandes steht, ist es kontraproduktiv, Druck auf Journalisten
auszuüben", sagte Vorrath. Die Gewerkschaft plädiere für ein
"Redaktionsstatut, das die innere Pressfreiheit gewähren soll". Laut
Bochskanl sei ein Redaktionsstatut "in Verhandlung". (APA)