Zusammen mit Forschern aus anderen europäischen Ländern und Israel haben die Göttinger Wissenschafter um Professor Klaus Kölmel acht Jahre lang den Gesundheitszustand von Patienen mit Schwarzem Hautkrebs nach der operativen Entfernung des Melanoms beobachtet. Dabei fanden sie heraus, dass Patienten, die in der Kindheit gegen Pocken oder Tuberkulose geimpft worden waren, nur halb so häufig starben wie nicht geimpfte Betroffene.
In Deutschland erkranken nach den Angaben Kölmels jährlich etwa 8.000 Menschen neu an Schwarzem Hautkrebs. Bislang hatte die epidemiologische Forschung als einzigen vom Menschen beeinflussbaren Risikofaktor übermäßige Sonnenlicht-Strahlung festgestellt.
Damit sich das Immunsystem effektiv entwickelt, scheine es den Kontakt mit Krankheitserregern zu benötigen, berichteten nun die Forscher in Göttingen. Inzwischen sei auch klar, wie die Pockenschutzimpfung dem malignen Melanom vorbeugen könne. Entscheidend seien dabei offenbar Viren, die vor Jahrmillionen in das menschliche Genom gelangt sind. Einzelne Gene dieser Viren, die zum Teil des menschlichen Genoms geworden sind, können Krebs auslösen, indem sie in der Zelle die Produktion von Proteinen veranlassen.