Finanzstaatssekretär Alfred Finz sprach diese Woche vom Ziel, "in Abstimmung mit der Sozialversicherung eine einheitliche Behandlung von Trinkgeldern in bar oder in Form von Kreditkartenzahlungen einzuführen."
Fronten verhärtet
In der Auseinandersetzung mit den Touristikern sind die Fronten jedenfalls auch nach einem Gipfeltreffen am Dienstagnachmittag zwischen Experten des Finanzministeriums, der Wirtschaftskammer (WKÖ) und der Gewerkschaft weiter verhärtet. Rudolf Kaske, Chef der Gastgewerbegewerkschaft, begründet dies kurz nach dem Treffen im STANDARD-Gespräch unter anderem damit, dass "die Finanz auch auf Trinkgeld in bar eine Pauschale einheben will". Bisher war kolportiert worden, dass dies "nur" bei Trinkgeld, das über Kreditkarte entrichtet wird, geplant sei.
Gegen diese "Regelung mit Hausverstand" wehren sich auch Wirte und Hoteliers vehement. Thomas Wolf, Geschäftsführer des WKÖ- Gastronomieverbandes, hält die Ansicht der Finanz, dass Trinkgeld eine Leistung aus dem Dienstverhältnis und daher zu versteuern sei, schlichtweg für "falsch und gesetzeswidrig". Nachdem die Steuerbehörde vor Kurzem bei Prüfungen von Betrieben in Wien und in der Steiermark entsprechende Lohnsteuernachzahlungen gefordert hatte, will die WKÖ den Betroffenen nun vor dem unabhängigen Finanzsenat und vor dem Verwaltungsgerichtshof juristische Rückendeckung geben.