Lenovo übernimmt auch Schulden von IBM, sodass die Transaktion insgesamt 1,75 Mrd. Dollar Umfang hat. Hauptsitz des Lenovo-PC-Geschäfts wird New York sein. Lenovo darf fünf Jahre lang die Marke IBM nutzen und erhält die Rechte am Think"-Brand, der IBM-Notebooks schmückt. Der Umsatz werde auf jährlich über zehn Mrd. Dollar steigen.
Sprung an Platz drei
Nach Marktanteilen steht IBM bei PCs mit weltweit 5,6 Prozent bisher an dritter Stelle hinter Dell mit 17 Prozent und Hewlett-Packard mit 15 Prozent. Mit zwei Prozent Marktanteil war Lenovo bisher die Nummer acht.
Der Verkauf ist sowohl ein Zeichen für den wachsenden Expansionsdrang chinesischer Unternehmen als auch dafür, dass im PC-Geschäft nur noch wenige große Anbieter profitabel sein können. Während China zwar billiger Lieferant für die USA und andere Industrieländer ist, fehlen ihm Unternehmen und Brands, die wie japanische oder südkoreanische Konzerne mit ihrer eigenen Marke weltweit bestehen können. IBM wiederum ist aus der Einsicht getrieben, dass sein Platz in der IT-Wertschöpfungskette weiter oben angesiedelt ist; der Deal soll Big Blue Zugang zum bisher weit gehend verschlossenen chinesischen Markt bringen, schreibt die New York Times.
Fokus bei leistungsfähigeren Servern
Zwar hat IBM 1981 den ersten PC genannten Microcomputer herausgebracht. Aber inzwischen liegt der Fokus von IBM längst bei leistungsfähigeren Servern, Software und kompletten Unternehmenslösungen. Der Verkauf der PC-Sparte passt in die Strategie des seit 2002 amtierenden IBM CEO Sam Palmisano, der mit Lösungen kräftig wachsen will.
Für die Beschäftigten soll die Übernahme ohne größere Auswirkungen bleiben. In der PC-Sparte beschäftigt IBM weltweit rund 10.000 Mitarbeiter, weniger als ein Viertel in den USA. In China bauen bereits mehr als 4000 Beschäftigte für IBM Personalcomputer zusammen.