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Foto: APA/AP/Luca Bruno
Der größte Patentstreit in der Geschichte des World Wide Web geht in die nächste Runde; Microsoft und die University of California machen sich bereit um sich im Fall der Eolas -Patente vor dem US-amerikanischen Berufungsgerichts zu treffen.

Das Eolas-Patent

Die Firma "Eolas", als Spin-Off der University of California, verklagte Microsoft wegen Verstößen gegen ein Patent für die Einbindung von Applikationen von Drittanbietern in ihrem Internet Explorer-Browser. Diese Klage löste eine Welle der Empörung - auch bei wenig Microsoft-freundlichen Institutionen aus - da damit die gesamte bisherige Webtechnologie in Frage gestellt würde. Vor dem Bezirksgericht in Chicago setzte sich Eolas in erster Instanz gegen Microsoft durch. Der Softwarekonzern meldete daraufhin Berufung an.

Gewohnheitsrecht

Aus Sicht von Microsoft hat Eolas keinerlei Ansprüche auf das Patent gehabt, da die Technologie hinter dem Patent schon wesentlich früher in Verwendung war. Ein Microsoft-Sprecher erklärte, dass das Bezirksgericht aus Sicht des Softwarekonzerns einige Fehler gemacht habe und man nun hoffe, dass im Berufungsverfahren eine Wiederaufnahme des Falles zustande käme.

50:50

Wie das Verfahren in diesem Fall ausgehen wird, scheint noch völlig in Schwebe. Auf der einen Seite hat Eolas zwar vor dem Bezirksgericht gesiegt, auch der anderen Seite gab das US-Patentamt einigen Forderungen von Microsoft Recht und nahm einige Punkte aus dem Patent heraus, da diese schon früher in Verwendung waren. Die Entwickler-Community blickt ebenfalls gespannt auf den ausgang des Streits; eine Verurteilung von Microsoft hätte zur Folge, dass viele Webseiten neu programmiert werden müssten, da das fragliche Patent in nahezu jeder Verknüpfung von Applikationen im Web zum Tragen kommt.(red)