Washington - Ein im August gefeuerter ranghoher
CIA-Beamter hat seinen ehemaligen Arbeitgeber auf Wiedereinstellung
verklagt. Er wirft dem US-Geheimdienst vor, ihn entlassen zu haben,
weil er sich weigerte, Berichte über angebliche
Massenvernichtungswaffen im Irak zu fälschen, schrieb die "Washington
Post" am Donnerstag. Der CIA-Beamte sei im August ohne Nennung von
Gründen nach 23 Dienstjahren entlassen worden. Er reichte bei einem
Bezirksgericht in Washington Klage ein und forderte die Rückkehr auf
seinen alten Posten sowie Schadensersatz.
Zum ersten Mal klagte damit ein CIA-Mitarbeiter die Behörde an,
Berichte zur angeblichen Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen
bewusst gefälscht zu haben. Als er sich geweigert habe, sei er im
September 2003 zunächst beurlaubt und ein Jahr darauf entlassen
worden. CIA-Sprecherin Anya Guilsher sagte der "Washington Post", die
Behauptung, CIA-Führungskräfte hätten Beamte angewiesen, Berichte zu
fälschen, sei schlicht falsch. Zu dem laufenden Verfahren wollte sie
sich aber nicht äußern.
Vor allem mit ihrer Behauptung, der Irak verfüge über
Massenvernichtungswaffen, hatte die US-Regierung den Einmarsch im
Irak im März 2003 gerechtfertigt. Bis heute wurden jedoch weder
chemische, biologische oder atomare Waffen gefunden. (APA)