Zweifel an der Qualität der chinesischen Produktion gehörten mittlerweile der Vergangenheit an, sagt Annie Chung von der US-Unternehmensberatung Gartner. Für Beobachter wie sie kommt Chinas Griff nach ausländischen Konzernbereichen nicht unerwartet. Vor allem Firmen aus arbeits- und kapitalintensiven Industrien, die nicht viel kompliziertes technisches Know-how bräuchten, strebten auch selbst auf die internationale Bühne, sagt Zhang Qi vom Wertpapierhandelshaus Haitong Securities. Bekanntestes Beispiel sei der Elektrokonzern Haier, der als größte chinesische Marke mit Waschmaschinen, Kühlschränken und Staubsaugern bereits international etabliert sei.
Andere kaufen sich wie Lenovo bei renommierten ausländischen Konzernen ein. Schlagzeilen machte vor gut einem Jahr der zweitgrößte chinesische TV- und Handyhersteller TCL, der sich mit dem französischen Thomson-Konzern gegen Branchengrößen wie Sony und Philips zusammenschloss. Chinas größte Autogruppe SAIC kaufte sich im Oktober zunächst beim südkoreanischen Hersteller Ssangyong ein. Im November wurde bekannt, dass sie auch den letzten britischen Autobauer MG Rover übernehmen will. Der Zink- und Kupferproduzent China Minmetals steht in Übernahmeverhandlungen mit der größten Minengesellschaft Kanadas, Noranda.