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Vorbei ist die Zeit, da Experten angesichts der ständig steigenden Nachfrage nach Energie für Chinas boomende Wirtschaft im kommenden Jahr mit Versorgungsengpässen rechneten.
Die Ausgangslage auf den internationalen Ölmärkten hat sich in den vergangenen Wochen grundlegend geändert. Vorbei ist die Zeit, da Experten angesichts der ständig steigenden Nachfrage nach Energie für Chinas boomende Wirtschaft im kommenden Jahr mit Versorgungsengpässen rechneten.
Weltweite Überproduktion
Schon jetzt gebe es eine weltweite Überproduktion von 1,3 bis 2,0 Millionen Barrel täglich, berichtet das internationale Energie- Beratungsunternehmen PVM in Wien. Und die elf OPEC-Länder tragen dazu durch ihre auf das Maximum hochgefahrene Förderung bei.
Analysten schätzen, dass die OPEC, die ihre offizielle Förderquote im Juni und September auf 27 Millionen Fass erhöht hatte, mittlerweile zwischen 28,5 und 30 Millionen Barrel täglich produziert.
Ernüchterung
Doch die Panik der Händler und Spekulanten, die den Ölpreis in den USA im Spätsommer in die Reichweite der 60-Dollar- Marke trieben, ist inzwischen der Ernüchterung gewichen. Die abgekühlte Weltkonjunktur, wachsende Reserven, überquellende Lager und ein bisher eher milder Winter in den USA, dazu die unter Volllast laufenden Raffinerien in Nordamerika und Europa drücken die Preise.
Bei der OPEC läuten deshalb die Alarmglocken. Sinkende Nachfrage zusammen mit einer andauernden Überproduktion könnten zu einem unkontrollierbaren und anhaltenden Preisverfall führen, warnten Vertreter der Förderländer.
Dollar-Schwäche
OPEC-Funktionäre wiesen darauf hin, dass bei der künftigen Preisgestaltung nicht nur die Inflationsraten der vergangenen Jahre, sondern auch die aktuelle Dollar-Schwäche einbezogen werden müsse. So entsprach der so genannte Korbpreis (Durchschnittspreis) des Kartells für ein Barrel von 33,78 Dollar am Mittwoch nur noch 25,40 Euro. Gestern ist der Preis für OPEC-Rohöl auf den niedrigsten Stand seit Ende Juni gefallen.
OPEC-Präsident Yusgiantoro machte deshalb in dieser Woche deutlich, worüber man in Kairo sprechen müsse: "Es gibt drei Tagesordnungspunkte: Den Korbpreis, das Preisband der OPEC und die (Förder)-Politik für das kommende Jahr."