Marbach - Wegen der Überlassung von Drogen an ihre Schüler hat das Amtsgericht Marbach am Neckar in Deutschland eine vom Dienst suspendierte Lehrerin zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Richter Klaus Randoll sagte bei der Urteilsverkündung am Donnerstag, die 31-Jährige habe das in sie gesetzte Vertrauen drastisch enttäuscht.

Kokain, Marihuana und Haschisch

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Volks- und Hauptschullehrerin in mehreren Fällen Kokain, Marihuana und Haschisch an ihre minderjährigen Schüler weitergegeben hat. Die Pädagogin legte vor Gericht ein Geständnis ab und sagte: "Es tut mir ganz aufrichtig Leid. Und ich wollte niemandem schaden." Die Frau unterrichtete Chemie, Mathematik, Musik und katholische Religion. Das Urteil wurde sofort rechtskräftig.

Party mit Schülern

Laut Urteil hatte die Frau von Dezember 2002 bis Februar diesen Jahres mehrmals Partys mit Schülern gefeiert. Sie habe vier Schülerinnen im Alter von 15 bis 17 Jahren Marihuana und Haschisch, teilweise aber auch Kokain überlassen. In einem Fall hatte die Angeklagte nach Darstellung der Staatsanwaltschaft mit einer Schülerin kurz vor Schulbeginn Kokain genommen.

Psychotherapie angeordnet

Außerdem wurde die Angeklagte Frau wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen verurteilt. Laut Anklage hatte die Hauptschullehrerin im März 2004 in ihrer Wohnung einen damals 15 Jahre alten Schüler mit dessen Einverständnis geküsst und ihn bis auf Oberteil und Unterhose ausgezogen.

Die Lehrerin verliert auf Grund des Schuldspruchs ihren Status als Beamtin. Außerdem ordnete das Gericht eine Psychotherapie an sowie 150 Stunden gemeinnützige Arbeit.(APA/AP)