Man prüfe nun rechtlich, ob man mit "Strafanträgen" oder "Schadenersatz- forderungen" vorgehen werde, so Kofler.

Foto: Premiere
Kritik am ORF kommt anlässlich der Bilanz nach vier Monaten Fernseh-Fußball "Neu" vom Pay-TV-Sender Premiere sowie von ATVplus. Seit dem Wechsel der Übertragungsrechte gibt es einen Rechtsstreit zwischen den TV-Anbietern.

"Der ORF definiert sich einen rechtsfreien Raum. Man kann nicht von öffentlich-rechtlichem sondern von öffentlich-unrechtlichem Fernsehen reden", sagte Premiere-Chef Georg Kofler am Donnerstag in der Pressekonferenz in Wien.

Laut Kofler habe der ORF "am Sonntag vor zwei Wochen" in einem Akt der "Piraterie" das Fernseh-Signal der T-Mobile Bundesliga- Übertragung von Premiere "geklaut" und anschließend "ausgesendet". Man prüfe nun rechtlich, ob man mit "Strafanträgen" oder "Schadenersatzforderungen" vorgehen werde. Kofler: "Der ORF hält sich nicht an Recht und Gesetz." Gespräche und Verhandlungen mit dem ORF gebe es deshalb derzeit nur auf Anwaltsebene.

Auch ATVplus-Chef Franz Prenner sprach von einer "unfassbaren" Aktion. "Hier soll das Wachstum von privaten Anbietern gedrosselt werden. Da stellt sich der ORF in ein ganz schlechtes Licht." Darüber hinaus kritisierte Prenner neuerlich den Beschluss des Bundeskommunikationssenats zur Kurzberichterstattung im ORF. Während ATV Millionen für die Rechte bezahlt habe, dürfe der ORF Kurzberichte zu einem Spotpreis früher als ATV ausstrahlen.

Mut sprach den Akteuren in Österreich indes der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Wilfried Straub, zu: "Lassen sie sich nicht irritieren. Da müssen sie durch. Im dualen Rundfunksystem ist es nur ein logischer Schritt, den Wettbewerb auch zu nutzen." (APA)