Der angeschlagene
Fernsehgeräteproduzent Loewe will sich über eine
Kapitalerhöhung mit frischem Bargeld versorgen und kann dabei auf die
Unterstützung des japanischen Elektronikherstellers Sharp
zählen. Loewe wird eine Kapitalerhöhung von
maximal 2,8 Mio. Aktien durchführen. Die bisherigen Loewe-Gesellschafter
haben das Recht, neue Aktien zum Preis von 6,5 Euro pro Aktie zu
erwerben. Sharp habe sich verpflichtet, von eventuell nicht bezogenen
Aktien bis zu 2,3 Mio. Stück zu übernehmen, teilten beide Unternehmen
heute, Donnerstag, mit. Sharp könnte so seine Beteiligung von derzeit 8,9
auf bis zu 29 Prozent erhöhen und zum Hauptaktionär des
Fernsehgeräteherstellers aufsteigen, heißt es bei Loewe.
Die Kapitalerhöhung soll mindestens 15 Mio. Euro in die Kassen von Loewe
spülen. Die Beteiligung von Sharp an der Kapitalerhöhung muss von den
Kartellbehörden noch genehmigt werden. Zusätzlich wollen beide
Unternehmen im operativen Bereich stärker zusammenarbeiten. Im Januar
2005 soll ein gemeinsames europäisches Entwicklungszentrum in Kronach
eingerichtet werden. Außerdem ist die Vergabe von Produktionsaufträgen an
Loewe geplant. "Die engere Zusammenarbeit mit Sharp eröffnet für Loewe
zusätzliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge. Dadurch wird ab 2005 eine
nachhaltige Verbesserung der Ergebnissituation ermöglicht", sagte
Loewe-Vorstandsvorsitzender Rainer Hecker. Sharp hatte im Juni dieses
Jahres einen Anteil von 8,9 Prozent an Loewe übernommen.
Loewe hat die ersten drei Quartale 2004 einen Umsatzrückgang von 6,4
Prozent auf 177,4 Mio. Euro sowie einen EBIT-Verlust von 31,2 Mio. Euro
hinnehmen müssen. Kritiker hatten Loewe vorgeworfen, den Flachbildschirm-Boom verpasst
und zu spät auf den Erfolgszug aufgesprungen zu sein. Im abgelaufenen
dritten Quartal konnte Loewe allerdings vom Erfolg seiner
Flachbildschirmfernseher profitieren und ein Umsatzplus von zehn Prozent
sowie eine Reduzierung seiner Verluste verzeichnen. (pte)