Innsbruck - Dieter Rampl, Chef der HypoVereinsbank (HVB), sichert ihrer für Österreich und Osteuropa zuständigen Tochter Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) auch für die Zeit nach Gerhard Randa die Eigenständigkeit zu. "Spekulationen, dass Österreich stärker an die Kandare" genommen werde, bis hin zu Befürchtungen einer bereichsmäßigen Divisionalisierung über den gesamten Konzern anstelle der regionalen Zuständigkeit erteilte Rampl am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung in Innsbruck eine "klare Absage".

Die BA-CA sei die Bank für den österreichischen Markt und für Osteuropa, "und hierin ist sie selbstständig". Das ändere sich durch den Abgang des früheren BA-CA-Generaldirektors Randa aus dem HVB-Vorstand per Mai 2005 nicht. Sein eigenes Verhältnis zu Randa, der jüngst behauptete, in München "gegen Gummiwände gelaufen" zu sein, bezeichnete der HVB-Chef als "sehr gut": "Wir haben uns über die Jahre sehr gut ergänzt."

"Probleme" in Deutschland

In Deutschland, so räumte Rampl ein, habe die HVB unbestritten "Probleme". Den für diese Sparte bis jetzt verantwortlichen HVB-Vorstand Michael Mendel, der nun Randa beerben wird, verteidigte Rampl: "Er hat einen äußerst schwierigen Job hervorragend geleistet." Die "Zahlenreihe" für Deutschland sei "nicht so schlecht": von minus 500 Mio. Euro Ende 2002 auf minus 120 Mio. Euro 2003 und "plus/ minus in den ersten neun Monaten 2004".

Der BA-CA bescheinigte der HVB-Chef "gute Ergebnisse", doch ihm sei es letztlich "egal, woher die Erträge im Konzern kommen". Zum "Bank-der-Regionen-Vertrag" versicherte er, er werde sich selbstverständlich daran halten. Durch die gelebte Praxis, gab der HVB-Chef in Tirol zu verstehen, sei der Vertrag aber später einmal ohnedies nicht mehr nötig. (APA, Der Standard, Printausgabe, 10.12.2004)