Helme haben die Zahl der Kopfverletzungen bei Kindern deutlich gesenkt. Insgesamt gibt es auf den heimischen Pisten seit 1997 um 20 Prozent weniger Verletzte. Verunglücken Frauen, dann tragen sie viel häufiger Knieverletzungen davon als Männer.

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Innsbruck/Sölden - Es macht Sinn, wenn Kinder beim Skifahren Helme tragen. Dies zeigt die aktuellste Unfallstudie des österreichischen Skiverbandes für den Winter 2002/03. Seit dem Jahr 1997 gibt es bei den Kopfverletzungen von Kindern ein Minus von sechs Prozent. Insgesamt gab es im Vergleich zur Studie von 1997 um 20 Prozent weniger Verletzte auf Österreichs Pisten.

Skiunfallstatistiken

Damit liegt Österreich bei den internationalen Skiunfallstatistiken im untersten Bereich. "Durch die Pistenpflege und Pistenmarkierung der Seilbahnen sowie unsere Helmaktion konnte ein hoher Standard geschaffen werden", sagte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der selbst mit gutem Beispiel vorangeht. Er und Verbandspressesprecher Jo Schmid tragen seit der vergangenen Saison beim Skifahren einen Kopfschutz. Schmid: "Wenn ein Mopedfahrer, der maximal mit 40 km/h unterwegs ist, einen Helm trägt, sollte das auch ein Skifahrer tun, der 60, 70 km/h erreicht."

Frauen tragen am häufigsten Knieverletzungen davon

Ein weiteres Detail der Unfallstatistik: Wenn sich Frauen beim Skifahren verletzen, ist in mehr als der Hälfte aller Fälle das Knie betroffen. Mit Carvingskiern liegt die Quote bei 53, mit dem "Normalski" bei 49 Prozent. Bei den Männern liegt die Rate an Knieverletzungen bei 27 Prozent (Carvingski) beziehungsweise 26 Prozent (Normalski). Der Grund, so die Experten des ÖSV: Das weibliche Knie ist von seiner anatomischen Disposition wesentlich schwächer als das männliche.

Konsequentes Aufwärmen

Verbesserte Fitness, spezielle Ski, eine entsprechende Bindungseinstellung und konsequentes Aufwärmen könnten zur Verringerung dieser Verletzungen beitragen. Der ÖSV startete daher am Donnerstag in Sölden mit einem Skisicherheitstag unter dem Titel "Frauen Powder - Sicher am Ski" eine Kampagne zur Reduzierung von Skiunfällen bei Frauen. (APA, red, DER STANDARD Printausgabe 10.12.2004)