Wien - Simulierte Geiselnahmen als Teil der Basisausbildung
auch von Grundwehrdienern seien nicht nur im "Merkblatt", sondern
auch im als Richtlinien dienenden "Zielkatalog 2004" des Bundesheeres
enthalten gewesen, der von Verteidigungsminister Günther Platter (V)
nun außer Kraft gesetzt worden sei. Das erklärte der Vorsitzende des
Verteidigungsausschusses des Nationalrats und FPÖ-Wehrsprecher
Reinhard E. Bösch in der Nacht auf Freitag in der ZiB 3.
Bösch widersprach damit Platter, der zuvor in der ZiB 2 kritisiert
hatte, dass die im Merkblatt angekündigten Ausbildungsrichtlinien
zwei Jahre lang nicht erlassen worden seien.
Bösch: Geiselnahmen haben nichts in Grundausbildung zu suchen
Bösch meinte ebenso wie SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal, dass
Geiselnahmen nichts in der Grundausbildung zu suchen hätten. Der
FPÖ-Wehrsprecher betonte zugleich, dass in Zusammenhang mit der
Vorbereitung auf Auslandseinsätze derartige Übungen sinnvoll seien,
allerdings müsse man die Zielgruppe differenzierter auswählen,
nämlich bestimmte Soldatengruppen.
SPÖ-Wehrsprecher "überrascht" über Vorschriften<>
Gaal zeigte sich "überrascht", dass im Bundesheer solche
Vorschriften existiert hätten. Er selbst sei im Rahmen der
Gesetzgebung tätig und der Verteidigungsminister habe das Parlament
darüber nicht informieren müssen. Die Wehrsprecher von FPÖ und SPÖ
erwarten als Ergebnis der nächste Woche geplanten Aussprache im
Landesverteidigungsausschuss "klare Erlässe" von Platter in dieser
Angelegenheit. (APA)