Zunächst Anspruch erhoben
Die FPÖ erhob gleich nach Bekanntwerden des Rücktritts von Innenminister Ernst Strasser (V) Anspruch auf das Innenressort. Die Freiheitlichen seien "jederzeit bereit, die Verantwortung für das Ressort zu übernehmen", sagte FP-Generalsekretär Uwe Scheuch am Freitag gegenüber der APA. Überraschend komme der Abgang des Ministers für ihn nicht, meinte Scheuch. "Er wird an seiner Asylpolitik gescheitert sein", vermutet der FP-Generalsekretär.
Die FPÖ sei jedenfalls sofort zu Verhandlungen mit ihrem Koalitionspartner ÖVP über die Übernahme des Innenministeriums bereit, betonte Scheuch. Ob man dafür ein derzeit von der FPÖ geführtes Ministerium aufgeben würde, ließ Scheuch offen. Dies müsse Gegenstand der Gespräche sein. Gleichzeitig deponierte der FP-Generalsekretär aber: "Unsere Ministerien sind alle sehr gut und wichtig besetzt."
Molterer weist FPÖ-Begehrlichkeiten zurück
Die ÖVP wies derartige Wünsche der FPÖ am Freitag umgehend zurück - man werde das Innenministerium nicht den Freiheitlichen überlassen, stellte Klubchef Wilhelm Molterer im Gespräch mit der APA fest: "In aller Klarheit ist festzuhalten, dass an der Ressortverteilung, wie sie im Arbeitsübereinkommen festgehalten ist, nichts geändert wird."
Zum Rücktritt Strassers meinte Molterer: "Persönliche Entscheidungen sind zu respektieren, auch in der Politik." Strasser könne auf eine "tolle Leistungsbilanz für die Sicherheit" verweisen.