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Erfurt - Die Themen Kochen, Essen und Trinken nehmen einen großen Raum in Fernsehprogrammen ein, tragen aber zu wenig zur Aufklärung über gesunde Ernährung bei. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Verbraucherschutz, teilte die Universität Erfurt am Donnerstagabend mit.

Die Studie ergab, dass das Thema Ernährung in rund zwölf Prozent der Sendezeit direkt oder am Rande der Handlung eine Rolle spielt. Für das Projekt, bei dem es um Darstellung und Wirkung von Ernährungsinformationen ging, seien 1.344 Programmstunden der acht reichweitenstärksten deutschen Fernsehsender ausgewertet worden.

"Denkbar ungünstiges Bild"

"Das Bild von Ernährung, das das Fernsehen vermittelt, ist dabei denkbar ungünstig", resümierten die Kommunikationswissenschafter. Ein Viertel der gezeigten Lebensmittel seien Süßigkeiten oder fetthaltige Snacks, 16 Prozent alkoholische Getränke. Eine Befragung unter 1.060 Verbrauchern im Alter zwischen 16 und 75 Jahren ergab, dass die gezielte Nutzung von ernährungsrelevanten Programmen eher die Ausnahme ist. Menschen, die gegenüber einer vollwertigen Ernährung aufgeschlossen sind, würden tendenziell weniger fernsehen.

Nur knapp 42 Prozent der Befragten fühlte sich aus dem Fernsehen ausreichend über Lebensmittelrisiken informiert. Der Anteil der gut Informierten steige bei häufigerer Nutzung der öffentlich-rechtlichen Sender. "Alles in in allem deuten die Befunde der Grundlagenstudie darauf hin, dass sich das Massenmedium Fernsehen als Instrument der Ernährungsaufklärung durchaus eignet", sagte Projektleiter Patrick Rössler. Nach Angaben des Professors gingen die Ergebnisse in den Ernährungsbericht 2004 ein. (APA/dpa)