London - Untersuchungen mit einem Kernspintomographen
können Tests mit traditionellen Lügendetektoren ersetzen. US-Forscher
stellten fest, dass Menschen beim Lügen mehr Gehirnareale aktivieren
als beim Erzählen der Wahrheit. Vor allem bestimmte Gehirnregionen im
Stirnlappen, im Schläfenlappen und im limbischen Kortex werden
verstärkt durchblutet.
Der Radiologe Scott Faro von der Universität Philadelphia schloss
insgesamt sechs Versuchspersonen sowohl an einen Kernspintomographen
an als auch an einen gewöhnlichen Lügendetektor, einen so genannten
Polygraphen. Mit beiden Verfahren konnte er zuverlässig jene
Teilnehmer identifizieren, die die Unwahrheit sagten.
Lügentests mit einem Polygraphen, der körperliche Anzeichen für
Stress misst, sind jedoch umstritten. Kritiker wenden dagegen ein,
dass Personen mit etwas Übung die Ergebnisse eines Polygraphen
beeinflussen können. Eine bewusste Änderung der Hirndurchblutung sei
dagegen kaum möglich, betont Faro in dem Magazin "Nature". Dennoch
halten Experten einen großflächigen Einsatz von Kernspintomographen
für unwahrscheinlich. Der Grund: Die Anschaffung und Wartung der
aufwendigen Geräte seien dafür zu teuer.
(APA/AP)