Islamabad - Bei einer schweren Bombenexplosion in der Stadt Quetta in Südwest-Pakistan sind am Freitag mindestens zehn Menschen getötet worden. Nach Polizeiangaben wurden mehr als 20 Menschen verletzt, mehrere davon lebensgefährlich. Der Sprengsatz wurde in einem belebten Geschäftsviertel gezündet. Augenzeugen sagten, die Bombe sei an einem Fahrrad befestigt gewesen. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Bei den Toten handelt es sich nach offiziellen Angaben um neun Passanten und Verkäufer sowie einen Soldaten. Vier weitere Soldaten seien verletzt worden. Die Explosion der rund 20 Kilogramm schweren Bombe sei mit einem Zeitzünder ausgelöst worden, als ein Armeelastwagen mit Truppen am Anschlagsort einparkte. Die Wucht der Explosion zerstörte Fahrzeuge und Fensterscheiben.
Anarchie und Instabilität
Quetta ist die Hauptstadt der Provinz Belutschistan an der Grenze zu Afghanistan. Der Bürgermeister der Stadt machte "Nationalisten, die sich gegen Fortschritte in (der Provinz) Beluchistan sträuben", für die Tat verantwortlich. Der pakistanische Informationsminister Sheikh Rashid sagte, die Täter wollten Anarchie und Instabilität im Land schaffen.
Moslemische Extremisten verüben in Pakistan immer wieder Anschläge, seit sich Präsident Pervez Musharraf im Kampf gegen den Terrorismus an die Seite der USA gestellt hat. Im Grenzgebiet zu Afghanistan sucht die pakistanische Armee nach Terroristen. Regelmäßig kommt es auch zu Zusammenstößen zwischen Vertretern der Sunniten mit Angehörigen der schiitischen Minderheit. In Belutschistan sind außerdem nationalistische Gruppen aktiv. (APA/dpa/AP)