Umfassende Check-Liste
Gemäß dem 2002 beschlossenen Hochhauskonzept muss jedes neue Projekt eine zehn Punkte umfassende Check-Liste erfüllen, hieß es im Planungsressort auf APA-Anrage. Es müsse die stadtstrukturelle Verträglichkeit und die Verkehrsverträglichkeit, aber auch die städtebauliche Einbindung eines Hochhauses nachgewiesen werden.
"Wir sehen die Sache entspannt", meinte die Sprecherin zu dem Projekt, für das nun eine Visualisierung vorliegt. Bisher habe es nur einen Wettbewerb des privaten Investors HPD gegeben, jetzt wolle der Bezirk darüber diskutieren, und erst dann sei die Stadt am Zug. Als positiv sei jedenfalls zu bewerten, dass die Öffentlichkeit gleich zu Beginn informiert worden sei.
Blick beeinträchtigt
Die Wiener Grünen haben sich dagegen bereits festgelegt: "Das geplante Projekt ist mit dem nahe gelegenen Weltkulturerbe Schönbrunn nicht in Einklang zu bringen. Der Blick auf Schönbrunn und Richtung Stadt wird durch dieses Großprojekt massiv beeinträchtigt", so der Grüne Gemeinderat Christoph Chorherr in einer Aussendung.
Im Gegensatz zur aufgeheizten Weltkulturerbe-Debatte rund um Wien-Mitte sei dieser Standort jedoch noch nicht gewidmet, erinnerte Chorherr: "Die Stadtplanung kann, ja muss nun handeln. Mit dem drohenden Konflikt rund um das Unesco Weltkulturerbe ist das Projekt in der geplanten Form wohl gestorben."
Schönbrunn bleibt zentrales Element im Südwesten Wiens
Die Schönbrunn-Gesellschaft betonte in einer Aussendung, man sei grundsätzlich auch für moderne Bauvorhaben in und um Schönbrunn: "Das Areal von Schönbrunn ist und bleibt jedoch in seiner historischen Substanz das zentrale gestalterische Element im Südwesten Wiens. Diesen besonderen Schutz gibt das UNESCO-Prädikat 'Weltkulturerbe' vor. Daher sind auch Großprojekte im Umfeld der eigentlichen Schutzzone mit denkmalpflegerischen Anforderungen abzustimmen. Beispiele aus Deutschland, wie Köln und Potsdam, belegen, dass die UNESCO beginnt, hierauf ein strengeres Augenmerk zu legen."