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Österreicher gegen EU-Erweiterung.

Grafik: APA
Brüssel - Nur die Bürger in den zehn neuen EU-Staaten befürworten jetzt auch die Aufnahme von Rumänien, Bulgarien, Kroatien und der Türkei in die Union. In den 15 alten Mitgliedsländern sind hingegen 43 Prozent der Bürger gegen und nur 37 Prozent für eine zusätzliche Erweiterung (der Rest "weiß nicht"), zeigt eine am Freitag veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage.

Österreicher am skeptischsten

Mit Abstand die geringste Zustimmung zur nächsten Erweiterung gibt es in Österreich mit nur 28 Prozent. Hingegen stimmten 62 Prozent ausdrücklich dagegen (zehn Prozent machten keine Angabe). Dies ist die höchste Ablehnung in der ganzen EU. In Deutschland wollen 36 Prozent, in Luxemburg 38 Prozent weitere Mitgliedsländer willkommen heißen. EU-Kommissarin Margot Wallström räumte am Freitag vor der Presse "Spannungen und eine Menge Skepsis" ein. Die EU müsse "Ängste und Vorurteile überwinden". Die EU müsse für mehr Information sorgen und "kulturelle Brücken bauen", um künftige Erweiterung zu einem Erfolg zu machen. Es gebe auf allen Seiten zu wenig Information.

Nur 46 Prozent für die EU

Auch sonst gehören die Österreicher zu den Skeptikern in der EU. Nur 46 Prozent beurteilen die Mitgliedschaft als "eine gute Sache". Das ist der fünftniedrigste Wert unter den 25 Mitgliedsländern. Vorteile durch die EU-Mitgliedschaft haben nur 43 Prozent wahrgenommen, ebenfalls der fünftniedrigste Wert.

Immerhin 70 Prozent der Österreicher sprachen sich für eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU aus. Eine gemeinsame Außenpolitik wollen laut Eurobarometer 72 Prozent und das, obwohl nur 49 Prozent der Österreicher bisher die Rolle der Europäischen Union im Kampf gegen Terrorismus "positiv" einschätzen. Das ist der drittniedrigste Wert innerhalb der Union. (APA)